Tauchtauglichkeitsuntersuchung

Wussten Sie, dass mehr als die Hälfte aller Tauchunfälle bei richtig durchgeführten Tauchgängen trotz Einhalten der Sicherheitsempfehlungen aufgrund persönlicher gesundheitlicher Risiken geschehen. Eine von einem ausgebildeten Taucherarzt durchgeführte Untersuchung kann dieses Risiko deutlich minimieren.

 

Wodurch unterscheidet sich eine Tauchuntersuchung von einem Gesundheits-Check oder einer Gesunden-Vorsorgeuntersuchung?



Der einfache „Gesundheits-Check“ oder die „herkömmliche Taucheignungsuntersuchung“ beim Hausarzt oder Internisten besteht meist aus einer kurzen Durchuntersuchung des Kreislaufsystems.

Die Gesunden-Vorsorgeuntersuchung erfasst zusätzlich auch das allgemeine Risikoprofil wie Blutzucker, Blutfette, evt. auch Harnsäure, Leberwerte und eine Harn- und Stuhluntersuchung, alles sehr sinnvolle Untersuchungen, denen man sich jährlich unterziehen sollte.



Damit sind aber jene Organe, die beim Gerätetauchen den größten Belastungen ausgesetzt sind, nicht untersucht.

In der Tauchuntersuchung werden Beeinträchtigungen der Gesundheit erfasst, die für das Tauchen von Bedeutung sind. Dadurch ist es möglich, unter Einhaltung bestimmter Tauchgangsregeln das Risiko eines Tauchunfalles zu minimieren. Besonders wichtig ist jedoch, die Sinnhaftigkeit dieser Tauchgangsregeln und deren Bezug zum Gesundheitsrisiko genau zu erklären, um auch Verständnis und Akzeptanz beim Taucher zu sichern.

Aus gutem Grund fordern seriöse Tauchschulen und Tauchbasen heute weltweit auch eine aktuelle Tauchtauglichkeitsuntersuchung von in Tauchmedizin ausgebildeten Ärzten…

... soll doch der Tauchurlaub ungetrübt enden und die Erinnerungen an die faszinierenden Tauchgänge nicht durch einen bitteren Nachgeschmack leiden.



Genaueres zur Tauchuntersuchung:

Die Tauchuntersuchung wird nach den neuesten Richtlinien der Österreichischen Gesellschaft für Tauch- und Hyperbarer Medizin (ÖGTH) und der Deutschen Gesellschaft für Überdruckmedizin (GTÜM) durchgeführt. Aufgrund des Umfanges beträgt der Zeitaufwand der Untersuchung 1 1/2 bis 2 Stunden. Bei der Erstuntersuchung ist ein Thorax-Röntgen in 2 Ebenen zu empfehlen, welches nicht älter als 2 Jahre sein sollte.

Ab dem 40. Lebensjahr ist ein Belastungs-EKG (Ergometrie) international vorgeschrieben.

Neben einer allgemeinmedizinischen Basisuntersuchung liegen die Schwerpunkte der weiteren Untersuchung auf den Organen Lungen und Atemmuskulatur, Herz-Kreislauf, Nase und Nasennebenhöhlen, Gehörgänge und Trommelfell, Augen, Zähne, Wirbelsäule und Gelenke, Nieren, zentrales und peripheres Nervensystem und Psyche.

Kaltluftprovokation_Body Kaltluftprovokation_Ergometer

Bei Personen mit überempfindlichen Bronchien kann Kaltluft oder trockene Luft zur Auslösung eines Asthmaanfalles führen. Dies ist unter Wasser unter Umständen lebensgefährlich. Aus diesem Grund ist bei Verdacht auf ein belastungsinduziertes oder durch Kaltluft ausgelöstes Asthma ein spezieller Provokationstest notwendig. Dabei wird nach einer genauen Lungenfunktionsuntersuchung in einer hermetisch abgeschlossenen Kabine (Bodyplethysmografie) eine Belastung auf einem Fahrradergometer verbunden mit der Atmung mittels eines Pressluft-Tauchgerätes durchgeführt. Nach Beendigung der Belastungsprovokation erfolgt eine zweite „Body-Messung“, welche Aufschluss gibt, ob die Bronchien durch die Hyperventilation von kalter, trockener Luft eingeengt werden. Diese Untersuchung wird österreichweit nur in meiner Ordination angeboten.



Die optimale Vorbereitung ist die Kombination einer Gesunden-Vorsorgeuntersuchung mit einer Tauchuntersuchung, welche auch zu einem günstigeren Preis angeboten werden kann. Zu bedenken ist jedoch, dass die Vorsorgeuntersuchung von der Krankenkasse nur einmal in 12 Monaten gewährt wird. In diesem Fall ersuche ich Sie, den Impfpass zur Gesundenuntersuchung mitzunehmen, da die Impfberatung ein fixer Bestandteil der Untersuchung darstellt.



Zur Bestätigung der Tauchtauglichkeit erhalten Sie neben dem international anerkannten und in 4 Sprachen (deutsch, englisch, französisch, italienisch) ausgeführten Zertifikat der Österreichischen Gesellschaft für Tauch- und Hyperbarer Medizin eine handliche, in Folie wasserdicht eingeschweißte Bestätigung in Scheckkartenformat, welche in deutscher und englischer Sprache gehalten ist.