header

Mögliche Allergieuntersuchungen:

  • Pricktests
  • Intrakutantests
  • Allergieberatung
  • Allergen - Nativtests
  • Allergiebestimmung durch Bluttests
  • Sputumuntersuchungen auf Eosinophile Zellen
  • inhalative Austestung der Allergene an Nase, Augen oder Bronchien
  • Hyposensibilisierung (Allergieimpfung)
  • Peakflowmetrie

 

Nachfolgend werden die einzelnen Untersuchungen zur Abklärung allergischer Erkrankungen der Atemwege beschrieben:

Die Hauptarbeit in der Allergiediagnostik ist die Erhebung der Vorgeschichte ("Anamneseerhebung") Sie macht etwa 90 % der gesamten Diagnostik aus. Nur durch exaktes Erfassen der Beschwerdesymptomatik und aller Begleitumstände ist es möglich, die Ursachen von allergischen Erkrankungen zu erkennen. Oftmals erfordert dies das genaue Arbeiten eines Detektivs, viel Zeit - und Erfahrung.

Von Vorteil ist es, wenn schon vorhandene Befunde und Röntgenbilder zur Erstuntersuchung mitgebracht werden können. Bei umfangreichen Befunden ist eine Zusendung schon vor dem Untersuchungstermin von Vorteil, da diese schon vorab von mir studiert werden können und damit kostbare Untersuchungszeit eingespart werden kann.

 

"Pricktest"

Pricktest

Mit dem Pricktest werden standardisierte Allergene an der Haut (meist an einem der Unterarme) ausgetestet. Dabei werden die Allergenlösungen auf die Haut aufgetropft und mit einer Pricktest-Lanzette über eine winzige Läsion in die Haut eingebracht. Nach 15 Minuten kann festgestellt werden, ob eine Sensibilisierung der Haut auf dieses Allergen vorliegt, wenn eine Quaddel sichtbar ist. Die Reaktion ist leicht juckend und flaut nach 10 – 20 Minuten wieder ab.

 

"Prick-to-Skin-Test"

Prick-to-Skin-Test

Mit dem Prick-to-Skin-Test ist es möglich, nicht standardisierte Allergene wie z.B. Nahrungsmittel-Allergene an der Haut auszutesten, indem eine dünne Scheibe des Nahrungsmittels auf die Haut des Unterarms gelegt und die Pricktest-Lanzette durchgestochen wird. Das Nahrungsmittel bleibt ca. 15 Minuten auf der Haut liegen. Zeigt sich nach Entfernung eine leicht juckende, gerötete und erhobene Hautveränderung, ist dies als positiv zu bewerten.

 

"Prick-to-Prick-Test"

Prick-to-Prick-Test

Die Prick-to-Prick-Testung kann wie der Prick-to-Skin-Test zur Abklärung von Nahrungsmittelallergien angewendet werden und eignet sich besonders, wenn in der Vorgeschichte eine starke Allergiereaktion beschrieben wurde. Da die Spitze der Pricktest-Lanzette durch "Pricken in das Obst" nur minimal mit dem Verdachtsallergen in Berührung kommt, wird auch nur eine extrem geringe Menge des Obstes durch das nachfolgende Pricken der Haut in die winzige Stickwunde eingebracht, sodass stärkere Hautreaktionen damit verhindert werden können.

 

"Reibetest"

Reibetest

Der Reibetest ist eine sehr einfache Methode, eine Sensibilisierung der Haut auf ein Verdachtsallergen festzustellen. Man nimmt ein Stück eines Nahrungsmittels und reibt einige Sekunden mit mäßigem Druck an einer ca. 3 x 3 cm großen Stelle der Unterarm-Innenseite. Kommt es einige Minuten später zu einer Rötung mit kleinen leicht juckenden Pappeln, so besteht der Verdacht auf eine Allergie. Der Test eignet sich auch für Tierhaare, weist aber prinzipiell nur eine geringe Empfindlichkeit (Sensitivität) auf.

 

"Intrakutantest"

Intrakutantest

Beim Intrakutantest wird die industriell hergestellte und standardisierte Allergenlösung mittels einer Injektionsnadel in einer genau definierten Dosis (i.a. 0,1 ml) in die obersten Hautschichten injiziert und die Reaktion nach 15 Minuten abgelesen. Entsteht eine juckende Quaddel, so ist dies als positiv zu werten.

Der Intrakutantest besitzt gegenüber dem Pricktest eine viel höhere Sensitivität und kann daher in der Hand des nicht erfahrenen Arztes viel häufiger Nebenwirkungen auslösen. Für den erfahrenen Allergologen ist er besonders für den Nachweis von Allergenen, die im Pricktest eine nur sehr geringe oder negative Reaktion an der Haut auslösen, wie die z.B. bei Schimmelpilzallergien von großer Bedeutung.

Auch bei Allergenen, welche Reaktionen vom Typ der Farmerlunge auslösen, kann er eingesetzt werden. In diesem Fall ist die Beobachtung der Reaktionsstelle über mindestens 24 Stunden notwendig, da diese allergischen Reaktionen zeitlich stark verzögert ablaufen.

 

"Blutabnahme aus der Vene"

Blutabnahme aus der Vene

Auch durch spezielle Laboruntersuchungen des Blutes können Sensibilisierungen auf Allergene wie auch weitere Informationen über die Allergie und deren Ursachen nachgewiesen werden. Vor allem seltene Allergene, welche nicht im Fachhandel erhältlich sind, lassen sich dadurch erfassen.

Wie bei allen anderen schon erwähnten Tests ist es bei den bisher beschriebenen Untersuchungen jedoch nur möglich, die Sensibilisierung der Haut bzw. des Immunsystems des Blutes nachzuweisen – nicht jedoch die "Allergie". Erst der Nachweis des Zusammenhanges zwischen Beschwerde-symptomatik und Allergenkontakt sichert die Diagnose der Allergie.

Im Falle eines Nachweises der Immunglobulin-E-Antikörper im Blut bzw. einer positiven Hautreaktion ohne entsprechende Beschwerden durch dieses Allergen (z.B. Heuschnupfen, Asthmaanfälle, Hautausschlag usw.) spricht man von "subklinischer Sensibilisierung". Dies ist für die Bewertung des Allergietests von entscheidender Bedeutung.

 

"Sputum-Untersuchung"

Allergiezellen im Bronchialsekret

Auch die Untersuchung des Bronchialsekrets gibt wichtigen Aufschluss über die Art des Asthmas. Bei bestimmten Asthmaformen sind „Allergiezellen“ im Bronchialschleim typisch. Dies sind sehr aggressive weiße Blutkörperchen, welche die allergische Entzündung in den Atemwegen verursachen (im Bild die rötlich-orangen Zellen). Sie werden unter dem Mikroskop ausgezählt und sind zudem ein Maß für den Schweregrad des Asthmas, aber auch für den Therapieeffekt durch entzündungshemmende Medikamente.

 

"Lungenfunktionsuntersuchung mittels Ganzkörperplethysmografie"

Bodyplethymografie

Eine der wichtigsten Untersuchungen ist die Feststellung des Funktionszustandes der Atemwege. Die Messung der einzelnen Teilvolumina der Lungen in einer hermetisch abgeschlossenen Glaskabine sowie die Erfassung der Luftgeschwindigkeiten in den einzelnen Bronchialabschnitten und des Reibungswiderstandes der Luft an den Bronchialwänden erlauben eine sehr genaue Beurteilung der Leistung der Atmungsorgane. Zudem kann die Überempfindlichkeit der Bronchien und die Wirkung inhalativer bronchialerweiternder Medikamente beurteilt werden.

Bestehen Unklarheiten zwischen Anamnese (Vorgeschichte) und Testergebnis, so kann ein Provokationstest Aufschluss geben, ob definitiv eine Allergie vorliegt oder nicht. Diese Art der Abklärung ist die genaueste, da das Verdachtsallergen direkt an jenem Organ ausgetestet wird, welches die Beschwerden verursacht. Damit besteht auch die Möglichkeit zwischen "subklinischer Sensibilisierung" und "Allergie" zu unterscheiden.

Diese Art der Untersuchung ist jedoch nur bestimmten Allergiezentren vorbehalten, da bei falscher Durchführung auch schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können. In der Hand des erfahrenen Allergologen jedoch ist die Provokation eine sichere und sehr aussagekräftige Untersuchung mit gut reproduzierbaren Ergebnissen. Sie eignet sich besonders für die Abklärung bei Verdacht auf berufsbedingte Allergien.

 

"Konjunktivale Provokation"

kunjunktivale Provokation

Dabei wird z.B. bei Verdacht auf eine Allergie der Augenbindehaut das Allergen stark verdünnt und in steigender Konzentration wechselweise an den Augen ausgetestet, indem jeweils ein Tropfen in den Bindehautsack getropft und nach 15 Minuten kontrolliert wird, ob eine Rötung der Aderhaut und klinische Beschwerden (Juckreiz, Fremdkörpergefühl, Tränenfluss usw) auftreten.

Bei positivem Ergebnis wird abschließend ein antiallergisches Medikament eingetropft, sodass die Beschwerden binnen einiger Minuten wieder verschwinden.

 

"Nasale Provokation"

Allergenprovokation an der Nasenschleimhaut

Sind vorrangig die Nasenschleimhäute betroffen, so kann das Verdachtsallergen in steigender Dosierung in die Nase eingetropft werden. Mittels einer speziellen Atemmaske ist es möglich, den Luftfluss und den Atemwiderstand durch die beiden Nasengänge zu messen und dadurch die durch die allergische Reaktion verursachte Schleimhautschwellung zu quantifizieren. Zudem werden die subjektiven Beschwerden wie Juckreiz und Niesanfälle festgehalten.

Bei positivem Ausfall wird abschließend ein antiallergischer Nasenspray verabreicht und binnen weniger Minuten Juckreiz, Niesanfälle und Schleimhautschwellung wieder beseitigt.

 

"Bronchiale Provokation"

Allergenprovokation an den Bronchien

Bei Unklarheiten zwischen Beschwerdesymptomatik und Untersuchungsergebnissen kann bei Verdacht auf ein allergisches Asthma bronchiale eine "allergenspezifische bronchiale Provokation" das Verdachtsallergen bestätigen oder ausschließen. Die standardisierte Allergenlösung wird durch ein spezielles Gerät zu einem Aerosol vernebelt und atemzugskontrolliert eingeatmet.

Mittels eines Lungenfunktionsgerätes kann die Atemleistung und der Atemwiderstand gemessen und schon die geringste Einengung der Bronchien nachgewiesen werden. Wird eine genau definierte Lungenfunktionseinschränkung erreicht, so kann auch der Grad der asthmatischen Reaktion festgestellt werden. Durch Inhalation eines bronchial erweiternden Medikamentes wird die ursprüngliche Atemleistung binnen einigen Minuten wieder hergestellt.

 

"Allergenspezifische Provokation mit Nativ-Allergenen"

Mehlprovokation bei Baeckerasthma

Nicht standardisierte Allergene wie z.B. Berufsallergene können ebenfalls ausgetestet werden. Dies ist besonders bei Verdacht auf ein berufsbedingtes Asthma bronchiale von Bedeutung, da diese Asthmaart auch als Berufserkrankung gewertet wird. Im obigen Bild wird mit Mehl des Arbeitsplatzes ein Bäckerasthma abgeklärt, indem das Mehl verstäubt und der Mehlstaub – wie am Arbeitsplatz - eingeatmet wird. Dies geschieht in einer dafür speziell konstruierten Provokationskabine.

Die Klammer am Mittelfinger der linken Hand dient zur Messung des Sauerstoffgehalts des Blutes. Am Arbeitstisch liegen einige Platten mit Schimmelpilznährböden, mittels denen aus dem Mehlstaub die enthaltenen Schimmelpilzsporen gezüchtet werden. Auch diese können nämlich wie das Mehl durch das Einatmen der Sporen allergische Beschwerden verursachen. Während der Provokation erfolgen Messungen der nasalen und bronchialen Atemflüsse.

Derartige Provokationen können auch mit Heu, Hackschnitzel, Holzstaub, Chemikalien, Haarfärbe- und -bleichmitteln, Duftstoffen, Stäuben usw. durchgeführt werden.

 

"Schimmelpilz-Kultivierungen"

Schimmelpilzkultivierungen

Die Schimmelpilzplatten werden in speziellen Wärmeschränken und unter genau eingehaltener Luftfeuchtigkeit kultiviert und können nach einigen Tagen analysiert werden. So ist es möglich, die Schimmelpilzsporen, welche im Mehl, Heu, Hackschnitzeln, Holzstaub etc. vorhanden sind, genau festzustellen und evt. auch an der Haut bzw. Schleimhaut der Bronchien oder Nase auszutesten. Damit können Schimmelpilzallergien, die berufsbedingtes Asthma verursachen, nachgewiesen werden.

 

"Hyposensibilisierung", "Anit-IgE-Therapie"

Subkutane Hyposensibilisierung

In bestimmten Fällen können allergische Erkrankungen auch durch eine gezielte Injektionsbehandlung mit den Allergenen ("Allergieimpfung", "Hyposensibilisierung", "Spezifische Immuntherapie") behandelt werden.

Bei schwerem Asthma bronchiale und bestimmtem Allergenmuster erfolgt die Verabreichung eines "Anti-Immunglobulin-E-Präparates" in ähnlicher Weise.

 

"Peakflowmetrie"

Peakflowmetrie

Bei schwerem Asthma bronchiale sowie in speziellen Situationen ist die Selbstmessung des Atemspitzenstoßes („Peakflow“, höchste Luftgeschwindigkeit während der Ausatmung) von großer Bedeutung. Nach einer genauen Einschulung kann die Patientin/der Patient mittels eines kleinen, leicht tragbaren Gerätes jederzeit selbst Messungen durchführen und die erzielten Werte auf einer speziellen Tabelle notieren („Peakflowmetrie“). Die so erhaltenen Daten geben Auskunft über die Dynamik des Asthmas und ermöglichen damit eine optimale Behandlung mit einem Minimum an Medikamenten.